Heilgarten im Senegal

Kennen Sie die Casamance?  Sie liegt zwischen Gambia und Guinea-Bissau und gehört zum Senegal in Westafrika. Vor zehn Jahren war ich schon einmal da mit meiner Familie. Ich  wollte Pflanzen kennenlernen, viel Zeit zum Zeichnen haben, und  mit etwas Glück, alte Bekannte wiederfinden.  Das Glück war auf meiner Seite. Ich traf sie wieder und sie hatten gerade ein großes Stück verwildertes Land gekauft, um darauf einen Garten anzulegen.

So hatte ich meinen "Urlaubsgarten" und meine Freunde eine Planerin.

Der zukünftige Garten gehört zu einer Schule, die schwerpunktmäßig junge Erwachsenene weiterbildet. Die jungen Leute zieht es auf Arbeitssuche in der Trockenzeit Richtung Meer und in der Regenzeit gehen Sie zurück in ihre Familien. Deshalb ist die Schule auch nur von November bis Mai geöffnet. Der Garten soll ihnen die Möglichkeit geben, sich mit Gartenarbeit im Allgemeinen vertraut zu machen und das Prinzip der "permaculture" zu erlernen. Hierbei werden nach einem bestimmten System trockene Blätter aufgeschichtet und bewässert bis Humus entsteht.  Eine Art des Kompostierens, wie wir es kennen.

Wichtigster Baustein des Gartens sind die Heilpflanzen. Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, wie reich die Pflanzenwelt Westafrikas ist und wie viele kleine Krankheiten mit Heilpflanzen unterstützend behandelt werden können. Für Menschen, die keinen Zugang zu einer geregelten medizinischen Versorgung haben ist das ein Schatz!

Die Pflanzen sollen im Garten selbst angebaut, geerntet und verkauft werden.

Wir haben zusammen geplant. Fragen gestellt. Wie funktioniert ein Heilgarten im Senegal? Was machen wir mit dem Bereich des Grundstücks, der in der Regenzeit unter Wasser steht? Wo gibt es Schatten, wenn ein Kurs stattfindet?

Da ich die lokale Sprache nicht spreche, war französisch unsere Planungssprache. Dabei hatten wir viel Spaß, denn mein Französisch ist- nun ja- auch etwas in die Jahre gekommen. Eine Ideenskizze entstand und trotz der sprachlichen Fehler wage ich, sie hier zu zeigen.

Noch im Februar wurde gerodet und der erste, sieben Meter tiefe, Brunnen gegraben. Ich habe die Gartenbaustelle täglich besucht und schwer beeindruckt miterlebt, wie sich drei Männer (im Hauptberuf Musiker) in professioneller Teamarbeit Meter um Meter in die Erde gruben, bei guter Musik versteht sich.

Leider war nach dem Brunnenbau mein Urlaub zu Ende. Ich erhalte regelmäßig Bilder über die nächsten Schitte. Im Moment werden Mauersteine direkt vor Ort geformt, um zumindest in Teilbereichen eine Mauer um den Garten zu bauen. Viele Rinder streifen Tag für Tag durch das Dorf, immer hungrig und auf der Suche nach Nahrung.

Da Mauern teuer sind, wird der größte Teil des Gartens mit einer Moringahecke eingezäunt. Moringa? Nie gehört? Dann schauen Sie mal in die Regale mit Nahrungsergänzungsmitteln. Moringa gilt hier bei uns als "Superfood".  Im Senegal wächst Moringa zuverläsig aus Stecklingen, ganz ähnlich wie bei uns die Weide. Ein Aststück wird in die Erde gesteckt und los gehts.

Mit Moringa wächst eine Hecke um den Garten herum, die gleichzeitig die erste Heilpflanze des Gartens sein wird.

Der Garten ist ein Herzensprojekt für mich geworden und ich freue mich schon sehr, ihn wieder zu besuchen.

Ich glaube, der Garten hat gute Chancen im Dorf Positives zu bewirken. Aber er braucht Unterstützung, nicht zuletzt finanziell.

Wenn Sie neugierig geworden sind, sprechen Sie mich bitte an.

Senegal-Bild
Brunnebau