Klimatoleranz und pflegereduziert

Der Klimawandel betrifft alles und jeden und jede.

Ich danke den Leuten von Fridays for Future für ihr Engagement. Es ist richtig und wichtig, umzudenken.

Auch im Garten spüren wir den Klimawandel. Wir suchen nach Pflanzen,  die einen Garten zum Beispiel bei langen Hitzeperioden nicht in eine Steppe verwandeln.

Das ist gar nicht so einfach- und viele tolle und erfahrene Gartenmenschen machen sich richtig einen Kopf und experimentieren was das Zeug hält mit neuen Pflanzenkombinationen.

Alle bisherigen Ergebnisse können nur einen Zwischenschritt abbilden. Noch stecken wir mitten im Prozess. Gartenschauen, wie die eben zu Ende gegangene Bundesgartenschau in Heilbronn zeigen, wie Pflanzungen heute interpretiert werden. Nicht nur der Klimawandel verändert die Pflanzenauswahl im Garten. Hingebungsvolle Gartenpflege scheint out zu sein, und das, obwohl sie doch nachweislich gesund für Körper und Seele ist.

Wir suchen also aus verschiedenen Gründen nach Pflanzen, die wenig brauchen oder ein Zuviel ( Unwetter) aushalten können.

Wie wäre es, wenn auch Sie beginnen, im Garten zu experimentieren?  Beobachten Sie Ihren Garten. Was passt bei Ihnen besonders gut? Geben Sie nicht auf. Schönheit und Vielfalt im Garten sind legitim, auch wenn uns das Streben nach einem tollen Garten in Anbetracht der enormen Probleme des Klimawandels untergeordnet erscheint.

Hierzu ein Zitat, oft bemüht, jedoch nicht weniger aktuell.
"Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage, denn er fordert das, was ins unserer Gesellschaft am kostbarsten geworden ist: Zeit, Zuwendung und Raum."
Dieter Kienast, Schweizer Landschaftsarchitekt

2018 und 2019 habe ich in einem Garten bei Reutlingen das Verhalten von Aster amellus, der Bergaster beobachtet. Die Astern waren mit anderen Stauden neu im Frühling 2018 ausgepflanzt worden. Obwohl es sich um eine junge Pflanzung handelte, kamen die Astern von allen ausgepflanzten Stauden an einer sehr sonnigen Stelle mit schlechtem Boden am besten voran.

Die Starsorte der Amellus-Astern ist "Veilchenkönigin", eine ab August langblühende, standfeste Art, die nur 50 cm hoch wird. Eine Königin eben.

Beginnen Sie mit bewährten Pflanzen. Danach können Sie mutiger werden.
Ich wünsche Ihnen ein gutes Gelingen für Ihr Gartenexperiment. Und Sie wissen ja: es darf auch mal etwas schief gehen. Gärten sind Prozesse. Der Garten, der Sie,einmal geplant, bis ins hohe Alter begleitet ist out. Das kann in klimabewegten Zeiten nicht gelingen (und war übrigens auch früher schon nicht besonders erstrebenswert)

Lesen Sie auch den Blogbeitrag vom vergangenen Jahr.
https://www.gartenwelten.info/blog/trockenheitstolerante-pflanzen