Rosige Zeiten
In meinen Beratungen begegnet mir häufig eine ablehnende Haltung zu Rosen.
Rosen gelten als krankheitsanfällig, altbacken und zu stachelig. Viele erinnern sich an Gärten, in denen ab August laublose Rosentriebe mit kümmerlichen Blüten am oberen Triebende in Rabatten standen. Auch ich kenne solche Pflanzenbilder. Aber kein Gartenmensch muss heute mit solchen Rosensorten leben. Die Rosenzüchtung hat prächtige und gesunde Rosen auf den Markt gebracht, die zudem mit ihren weit in die Tiefe gehenden Wurzeln ganz wunderbar über heiße Sommer kommen.
Für mich als Gestalterin ist die Rose, und in diesem Fall auch gerne eine Bodendeckerrose oder eine Kleinstrauchrose, ein unglaublich wertvoller Schatz in einem Garten. Sie blüht unermüdlich und bringt Farbe, sie kann gut mit Trockenheit umgehen und sie ist gesund! Damit ist die Bodendecker- oder Kleinstrauchrose auch die ideale Einstiegspflanze für Gartenneulinge.
Zudem bilden viele von ihnen Hagebutten im Winter und bieten den Vögeln was zu knabbern an.
Wie schon oft geschrieben, stellt der Klimawandel uns ständig vor neue Herausforderungen. Eine davon ist, dass wertvoller Gartenboden durch Extremwetterlagen verschwindet. Er brennt aus, er wird weggespült oder weggeweht.
Deshalb bedecken Sie Ihren Gartenboden mit Pflanzen. Diese schattieren und halten ihn fest. Zum Beisiel mit Rosen.
Im großen Sortiment der Bodendecker- oder Kleinstrauchrosen gibt es für fast jeden Standort im Garten eine Sorte, die diese Gartensituation bestens meistert.
Überlegen Sie zuerst, wo Ihre Rose stehen soll und wie viele Quadratmeter sie bedecken soll. Bei Kleinstrauch- und Bodendeckerrosen geht es nicht um Einzelstellung wie bei einer Kletter- oder Strauchrose.
Sie können mehrere Bodendeckerrosen zusammenpflanzen, in der Regel je nach Sorte 3-4 Stück pro Quadratmeter.
Wenn Sie bestimmt haben, wo im Garten der Platz für diese neuen Rosen ist, schauen Sie sich die Lichtverhältnisse genau an. In der Regel benötigen Bodendecker- und Kleinstrauchrosen viel Sonne, es gibt aber auch Züchtungen für halbschattige Gartenbereiche. Bedenken Sie, dass auch ein im Norden des Hauses gelegener Gartenbereich morgens Ostsonne erhält und im Hochsommer noch von der spät- abendlichen Westsonne profitiert. Da könnte eine halbschattenverträgliche Rosensorte sich wohlfühlen.
Und nun das Schönste: Welche Farbe darf es sein? Farben sind Geschmackssache. Wenn Sie jedoch ein Beet bepflanzen, das schon andere Blütenfarben hervorbringt, sind Sie mit zarten, weißen oder cremefarbenen Tönen gut beraten. Denn diese Blüten verbinden sich mit den restlichen Blüten gut.
Nur Rosen im Beet? Oder was soll mit den Rosen zusammen blühen? Unter dem Stichwort "Rosenbegleiter" findet sich für jede Rose ein prima Begleitung. Denken Sie nur an die wunderbaren und robusten Astern, deren kleine Sternchenblüten elegant die kräftigen Blüten der Rosen einhüllen. Der trockenheitstolerante Steppensalbei bringt mit seinen Rispen einen schönen Kontrast zu einfachblühenden Kleinstrauchrosen.
Rosenbegleiter sollten sich farblich mit der Blütenfarbe der Rosen gut verstehen. Sie bringen Farbe ins Beet, wenn die Bodendecker- und Kleinstrauchrosen im Hochsommer eine kurze Blühpause vor der zweiten Blüte machen.
Ich wünsche Ihnen Mut zur mehr Rose!