11 Wochen Unterstützung im Senegal

Ich freue mich, Ihnen erneut von meinem gärtnerischen Herzensprojekt in der senegalesischen Casamance erzählen zu können.

2018 und 2019 habe ich schon einmal darüber berichtet. Wenn Sie mögen, lesen Sie doch nach?

1. https://gartenwelten.info/blog/heilgarten-im-senegal
2. https://gartenwelten.info/blog/reise-den-urlaubsgarten-im-senegal

Anfang Dezember 2021 bin ich zusammen mit meinem Mann für 11 Wochen in die Casamance gereist. Kansala, so nennt sich das Campement in Abéné, hat sich prächtig weiterentwickelt.

Die Schule, das Herzstück des Projektes musste coronabedingt geschlossen werden und konnte mit großer Tat- und Finanzkraft einer Unterstützerin aus Dänemark auf dem Gelände von Kansala wieder aufgebaut werden und wird demnächst wieder eröffnet.

Das Konzept der Schule hat sich erweitert. Im Fokus steht die Vermittlung von Wissen an junge Erwachsene in den Bereichen Solarenergie und Gartenbau, federführend betreut von Sékou Diafouné. Ein kleines Musikstudio über dem Klassenraum bietet Aufnahmemöglichkeiten für die lokale Musikszene. Dieses Studio wird betreut von Ibrahima Diafouné.

Zur Schule gehört der "Jardin Moringa", ein als Heilpflanzengarten konzipiertes größeres Grundstück, welches auf der anderen Seite des Weges gegenüber der Schule liegt. Hier engagiert sich gartenwelten.

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Im Garten werden heilende Bäume, Sträucher und Stauden angebaut. Schülerinnen und Schüler der Schule in Kansala lernen dort über die Wirkweise der Pflanzen und werden in Gartenbau/ permaculture unterrichtet. Ausgebildete junge Gärtnerinnen und Gärtner können sich dann eine bezahlte Arbeit suchen. In diesem Winter ist zudem das Projekt "grünes Klassenzimmer" entstanden, ein Angebot noch in den Kinderschuhen, welches sich an Kinder richten soll, die manchmal gar nicht zur Schule gehen oder in völlig überfüllten Klassenzimmern zusammen lernen.

Familie Diafouné übernimmt Verantwortung für Schule, Garten und Gelände. Ein buntes Team aus jungen Frauen und Männern, christlich- muslimisch gemischt kümmert sich tagtäglich unter der Leitung von Sékou Diafouné um alles. Es wird als sehr entlastend empfunden, bezahlte und weitgehend sichere Arbeitsstellen zu haben.
 

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Was treibt mich an, diese Familie und das Schulprojekt und den Jardin Moringa zusammen mit den Freunden und Freundinnen aus Dänemark zu unterstützen? Dafür muss ich etwas ausholen und hoffe, ich ermüde Sie nicht.

Aus eigener Beobachtung weiß ich, dass Afrika ein Kontinent in Bewegung ist. Die Menschen sind mobil, reisen, wandern aus, und kommen auch wieder zurück. Für viele afrikanische Familien ist dies das Fundament ihres ökonomischen Überlebens. Ein Teil der Familie lebt auf dem Land, ein anderer Teil lebt in der Stadt, manche verlassen das Heimatland, andere sogar den Kontinent. Wenn trotzdem alle zusammen wirtschaften, entsteht eine größere Absicherung und das ist klug.

Bis in die neunziger Jahre konnten Menschen aus Afrika relativ leicht nach Europa reisen. Sie haben ein paar Jahre hier gearbeitet, haben Ihre Familien unterstützt, und sind zurückgegangen. Dies nennt man zirkuläre Migration. Leute kommen und gehen. Moderne Einwanderungsgesetze verhindern dies heute leider.

Gleichzeitig braucht der Kontinent die Rücküberweisungen der im Ausland lebenden Familienmitglieder dringend. Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Überweisungen weit mehr zur Absicherung und Entwicklung des Kontinents beitragen als die internationale Entwicklungshilfe.

Ich wünsche mir, dass Europa andere Einwanderungsgesetze beschließt, solche, die Verantwortung übernehmen dafür, dass nicht zuletzt globale Handelsabkommen und klimatische Veränderungen Menschen in Afrika in die Armut zwingen. Dieses Umdenken ist ein notwendiger Schritt zu mehr Gerechtigkeit.

Bis dies soweit ist, engagiere ich mich für den "Jardin Moringa". Dieser verbindet senegalesische Kreativität und Tatkraft mit Spenden aus Europa.

Die Mauern, die das Grundstück zu einem Garten machen, sind gebaut, ein Tiefbrunnen liefert mit einer solarbetriebenen Pumpe genug Wasser für die ersten Beete und Bäume. Ein Anfang ist gemacht.

Wir benötigen zukünftig für den Unterhalt des Gartens ungefähr 200-300  Euro monatlich, davon wird das notwendige Material für den Garten bezahlt. Es fehlen noch Pergolen für den Unterricht im Schatten, Pflanzen und weitere Beete. Verbindlich soll von diesem Betrag der Arbeitslohn für 2 -3 junge Menschen bezahlt werden. Für eine Person wird ein kleines Haus im Garten zur Verfügung gestellt.

Alleine kann ich das nicht schaffen. Aber wenn viele zusammenlegen, gelingt es.

Wenn Sie mitmachen wollen, kontaktieren Sie mich gerne.

Wenn Sie spenden wollen:
Spendenkonto Jardin Moringa
C/o Kansala Abené, Sékou Diafouné
Volksbank Reutlingen
IBAN: DE18 6039 0000 0771 9570 09
BIC: GENODES1BBV

Bitte vergessen Sie nicht Ihre Adresse auf der Überweisung, Sie erhalten meine Grasfeder- Postkarten als Dankeschön.

Jeder Euro kommt im "Jardin Moringa" an. Das verspreche ich.